Die Mercury-Kapsel ist eine Ikone der Raumfahrt-Geschichte. Mit ihr hat die NASA ihre ersten bemannten Raumflüge der Amerikaner durchgeführt worden. Zu den Astronauten gehörte auch Walter Schirra jr., dessen Wurzeln in die Schweiz reichen.
Es war ein Zufall, dass die Macher des Swiss Space Museums im Sommer 2013 auf den Nachbau einer Mercury-Kapsel gestossen sind. Ein kleines Science Center in Camdenton, Missouri, USA, offerierte die Replika auf der Internet-Handelsplattform eBay. «Ich war faszinert, als ich das Angebot gesehen habe», erklärt Guido Schwarz, Gründer und Projektleiter des Swiss Space Museums. «Besonders interessant ist, dass der Nachbau aus den 1960er Jahren stammt und von McDonnell Douglas hergestellt worden ist – wie das Original!»
Bevor der Kauf eingeleitet werden konnte, mussten umfangreiche Abklärungen zum Zustand und zur Finanzierung gemacht werden. Unter anderem trat Schwarz mit Lois Huneycutt in Kontakt. Huneycutt ist Mitgründerin der erfolgreichen internationalen Facebook-Gruppe «Space Hipsters» und wohnt in Missouri, rund eineinhalb Autostunden von Camdenton entfernt. Schwarz bat sie, die Kapsel vor Ort zu begutachten. Kurz darauf konnte die Replika dank Spenden gekauft werden.
Grosszügige Unterstützung für den Transport
Auf die erste Begeisterung folgte die berechtigte Frage: Wie soll ein Objekt, das rund zwei Meter hoch ist und einen gleich grossen Durchmesser aufweist, in die Schweiz kommen? Glücklicherweise erklärte sich der Schweizer Ableger des internationalen Transportunternehmens Bolloré Logistics mit Standort in Bülach, die Kapsel in die Schweiz zu bringen.
Mitte Juli 2016 konnte die Kapsel in Camdenton aufgeladen (Bild links unten) und zum Schiffsverlad vorbereitet werden. Am 11. August 2016 traf die Replika mit dem Schiff in Antwerpen auf dem europäischen Festland ein, wo sie für den Weitertransport in die Schweiz umgeladen wurde.
Am Dienstag, 16. August, gegen Abend war es schliesslich soweit: Der Lastwagen des Transportunternehmens traf in Regensdorf ein und die Kapsel konnte abgeladen werden. «Es ist einfach unglaublich, dass ich nun neben der Kapsel stehe», sagt Guido Schwarz begeistert.
Das Team des Swiss Space Museums plant, die Mercury-Kapsel-Replika zu gegebenem Zeitpunkt aufzufrischen, mit dem Fluchtturm auszurüsten und ein Cockpit einzubauen.
Aktuell ist die Mercury-Kapsel-Replika bei unserem Partner Space Hub der Universität Zürich in Dübendorf ausgestellt.
Unsere Sponsoren
Die Mercury-Kapsel-Replika konnten wir akquirieren dank grosszügigen Spenden. Allen voran danken wie Theo Meye, den den grössten Anteil beigesteuert hat. Weitere Sponsoren sind (in alphabetischer Reihenfolge): Alan Antille, Rodrigo Araya, Barbara & Oliver Bichsel-von Arb, Esther Diethelm, Helmut Heisig, IngCH – Engineers Shape our Future, Lois Huneycutt, Kiki & Martin Jungfer, Maurice Nyffeler, Hans Raue, Anita & Stefan Roth, Franz Roth, Manuela Roth, Marc Schaffer, Guido Schwarz, Andi Stöckli sowie eine anonyme Person.