
Rot schimmert er am Nachthimmel, geheimnisvoll und zum Greifen nah – der Mars. Seit Jahrhunderten beflügelt er die Fantasie der Menschen, von frühen Himmelsbeobachtern bis zu modernen Visionären. Nun aber rückt die alte Sehnsucht in greifbare Nähe: Der Techunternehmer Elon Musk träumt davon, innerhalb von wenigen Jahren eine bemannte Mission dorthin zu schicken und innerhalb von dreissig Jahren eine Zivilisation zu gründen. Doch was bedeutet es wirklich, den roten Planeten zu einer zweiten Heimat zu machen?
Dieser Frage widmete sich am Mittwoch, 10. September 2025, die Radiosendung «Treffpunkt» auf SRF 1, moderiert von Dani Fohrler. Zwei ausgewiesene Fachleute nahmen das Publikum mit auf eine gedankliche Reise in eine mögliche Zukunft: Guido Schwarz, Gründer und Direktor des Swiss Space Museums, und Alexandra Isele, Vice President Mechanical Satellite Solutions bei Beyond Gravity.

Im Gespräch ging es nicht allein um technische Visionen, sondern auch um grundsätzliche Überlegungen. Der Mars besitzt Wasser – ein kostbares Element, das Hoffnung nährt. Doch gleichzeitig herrschen dort Temperaturen von minus 85 Grad und tiefer, die kaum mit menschlichem Leben vereinbar scheinen. Zwischen diesen Extremen diskutierten die Gäste, was den Planeten im Vergleich zu anderen so besonders macht, in welchen Punkten er der Erde ähnelt und wie sich ein Leben auf seiner Oberfläche vorstellen liesse.
Die Sendung machte spürbar, dass der Mars weit mehr ist als ein faszinierendes Forschungsobjekt. Er ist Projektionsfläche für unsere Träume und Ängste, für den Wunsch nach einem «Plan B» – und für die Frage, wie ernsthaft wir diesen Plan eigentlich verfolgen sollten.

Das Echo aus dem Publikum zeigte, wie stark das Thema bewegt. Zahlreiche Hörerinnen und Hörer meldeten sich mit Gedanken und Fragen, die von nüchtern-pragmatisch bis zu philosophisch reichten. Im Anschluss setzten die beiden Gäste das Gespräch im Live-Chat fort und beantworteten unermüdlich eine Flut von Anfragen – von den technischen Details erster Mars-Siedlungen bis zur Überlegung, ob die Menschheit auf einem fremden Planeten vielleicht auch eine neue Kultur entwickeln könnte.
So wurde aus einer Radiosendung mehr als ein Gedankenspiel: ein Morgen, an dem der rote Planet für einen Moment näher rückte – und die Frage, ob wir dort eines Tages wirklich leben könnten, nicht mehr wie reine Science-Fiction klang.
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