Während der Sommer- und Herbstmonate hat ein engagiertes Team von Freiwilligen eine beeindruckende Verwandlung vollbracht: Aus zwei unscheinbaren Lagerräumen wurde ein kleines, modernes Museum. Dank des tatkräftigen Einsatzes dieser Volunteers konnte das Projekt mit einem Bruchteil der Kosten realisiert werden, die üblicherweise für «normale» Ausstellungen anfallen.
Es war ein glücklicher Zufall, dass Guido Schwarz, Gründer und Direktor des Swiss Space Museums, erfuhr, dass ein Lagerbereich im gleichen Gebäude frei wurde, in dem bisher die Lagerräume des Museums untergebracht waren. «80 Quadratmeter mögen nach nicht viel klingen,» sagt Schwarz, „aber für uns bedeutet das ein enormer Platzgewinn.» Dieser unerwartete Raumgewinn führte zu einer mutigen Entscheidung: Das Team des Museums verlegte das Lager kurzerhand in den neuen Bereich und machte aus den bisherigen Lagerräumen ein modernes Museum. «Unsere alten Räume platzten aus allen Nähten, und wenn wir etwas herausholen wollten, war es wie ein Tetris-Spiel», erinnert sich Schwarz.
Im Frühjahr nahm das Projekt Gestalt an: Ein kleines Team begann damit, eine Trennwand zwischen den beiden Räumen zu entfernen. Es folgten Malerarbeiten und schliesslich die intensive Planungsphase für die technische Ausstattung. Die Räume wurden mit Kabelkanälen, Steckdosen und einer professionellen Beleuchtung versehen – stets mit dem Ziel, die Kosten so gering wie möglich zu halten. «Unser Budget war extrem knapp», erklärt Schwarz. «Deshalb waren wir auf grosszügige Rabatte und Materialspenden angewiesen.»
Einen grossen Glücksfall stellte die Unterstützung des Gebäudeeigentümers dar: Die Maschinenfabrik, in der das Museum untergebracht ist, stellte nicht nur hochwertiges Equipment zur Verfügung, sondern erhielt auch tatkräftige Hilfe vom Besitzer persönlich. «Hansruedi Bleuler hat mit angepackt, etwa beim Herausbrechen der Wand. Dafür sind wir ihm sehr dankbar», betont Schwarz.
Über den Sommer hinweg arbeitete das Team unermüdlich: Gemeinsam mit einem jungen Elektriker wurden hunderte Löcher gebohrt, Meter um Meter Kabel verlegt, Steckdosen installiert und Stromschienen für die Beleuchtung montiert. Auch ein modernes Audio- und Videosystem wurde eingebaut. «Die körperliche Arbeit ist anstrengend», gibt Schwarz zu, «doch noch herausfordernder ist das Gefühl, dass der Fortschritt kaum sichtbar ist, obwohl man abends völlig erschöpft ist.»
Mit der Fertigstellung der technischen Infrastruktur verlagerte sich der Fokus auf die Gestaltung der Ausstellung. Herzstück ist das Cockpit der Apollo-Mondfähre, das als erstes aufgestellt wurde. Nach und nach kamen Vitrinen, Bilder und Raketenmodelle hinzu. «Es gibt diesen magischen Moment, an dem man plötzlich denkt: Jetzt sieht es wirklich wie ein Museum aus», beschreibt Schwarz.
Noch stehen einige Detailarbeiten an, bevor das Museum seine Türen für Gäste und die Öffentlichkeit öffnen kann. Doch der grosse Schritt ist gemacht – und der Traum von einem eigenen Museum rückt in greifbare Nähe.
Wir danken den folgenden Personen und Firmen:
Miki Adderley, Maxime Aklin, Alan Antille, Benjamin Antille, Judith Antille, Oliver Bichsel, Jan Bichsel, Hansruedi Bleuler, Christoph Bleuler, Christine Bleuler, Edwin Divall, Benjamin Divall, Marc Erismann, Yannic Fisch, Anamarija Kenda Zivkovic, Dirk Noy, Eleonore Poli, Manuela Roth, Sina Samieian, Marc Seidel und Ruby.
Bleuler Maschinenbau AG, Maler Sommer, WSDG Media Systems Engineering.