Mit Robin Bonny zieht ein junger Raumfahrtingenieur, Forscher und begeisterter Wissenschaftsvermittler in den Vorstand des Swiss Space Museums ein. Bonny ist bereits mehrfach als Referent im Museum aufgetreten. Er bringt nicht nur technische Expertise, sondern auch die Leidenschaft mit, Wissenschaft einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen.

Das Swiss Space Museum gewinnt ein Gesicht, das in der Schweizer Raumfahrtszene längst kein unbekanntes mehr ist: Robin Bonny. An einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom 13. November 2025 wurde er offiziell in den Vorstand gewählt. Dies nicht zuletzt, weil Bonny die Bühne des Museums schon kennt: Zweimal stand er bei uns als Referent im Rampenlicht, und auch an der Fantasy Basel 2025 zog er das Publikum auf der Space Stage mit seiner Leidenschaft für den Weltraum in den Bann.
Forschergeist aus Leidenschaft
Aktuell promoviert Robin Bonny an der Universität Bern in der Abteilung für Weltraumforschung und Planetologie. Sein Arbeitsgebiet klingt wie direkt aus einem Science-Fiction-Roman entsprungen – und ist doch hochgradig real: Er entwickelt und optimiert Massenspektrometer für zukünftige Raumfahrtmissionen. Diese Geräte liefern jene chemischen Fingerabdrücke, die uns verraten, woraus ferne Kometen, Atmosphären oder Planeten bestehen. «Mich fasziniert die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Technik», sagt Bonny. «Besonders interessiert mich, wie neue Entwicklungen in der Ingenieurwissenschaft überhaupt erst ermöglichen, dass wir neue Entdeckungen im All machen.»
Kindheitstraum trifft Realität
Sein Weg in die Raumfahrt begann an der EPFL, wo er Elektrotechnik mit Spezialisierung auf Raumfahrttechnologien und Telekommunikation studierte. Schon dort wurde klar: Bonny möchte nicht nur über Missionen lesen – er will sie mitgestalten.
Zwei prägende Ereignisse legten den Grundstein für seine Faszination: Der Pluto-Vorbeiflug von New Horizons 2015 sowie die europäische Rosetta-Mission mit der historischen Landung von Philae ein Jahr zuvor. Für viele kurze Nachrichtenmomente – für ihn ein Wendepunkt. «Zu sehen, wie eine Sonde nach zehn Jahren Reise auf einem Kometen landet, war für mich ein Schlüsselmoment», erinnert er sich. Dass er nun ausgerechnet in jener Forschungsgruppe doktoriert, die die Massenspektrometer für Rosetta entwickelte, empfindet er als besondere Motivation.
Auch heute blickt Bonny bei jeder Gelegenheit in Richtung All – nicht nur als Forscher, sondern auch als begeisterter Science-Fiction-Fan. Besonders die Romanreihe The Expanse hat es ihm angetan: für die Verbindung aus technischer Genauigkeit, visionären Ideen und menschlichen Fragen.
Vom CubeSat ins All

Während seines Masterstudiums war Bonny aktives Mitglied im EPFL Spacecraft Team, das an einem CubeSat zur Erforschung der terrestrischen Exosphäre arbeitet. Als Teil des Managements hatte er die seltene Chance, an der Entwicklung eines Onboard-Computers mitzuwirken und diesen nicht nur zu bauen, sondern auch in der Erdumlaufbahn zu testen – ein Meilenstein für jeden angehenden Raumfahrtingenieur.
Wissenschaft für alle
Doch Robin Bonny forscht nicht nur – er erklärt auch. Mit viel Herzblut engagiert er sich in der Wissenschaftskommunikation. „Es ist mir wichtig, komplexe Themen so zu erzählen, dass alle etwas davon haben – nicht nur Fachleute“, betont er. Darum ist er Mitorganisator von Astronomy on Tap Bern, einer beliebten Veranstaltungsreihe, bei der Forschende in entspannter Bar-Atmosphäre über aktuelle Themen aus Astronomie und Raumfahrt erzählen.
Dass sich Bonny im Swiss Space Museum engagiert, ist die natürliche Fortsetzung dieser Passion. Ihm liegt besonders am Herzen, die bedeutende Schweizer Rolle in der Raumfahrt sichtbar zu machen – eine Tradition, die von wissenschaftlichen Instrumenten für Weltraummissionen bis zu präzisen Schweizer Technologien reicht.
Für die Zukunft verfolgt er ein klares Ziel: „Ich möchte dazu beitragen, neue Entdeckungen und Entwicklungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Neugier ist die treibende Kraft – und ich möchte sie wecken.“
Mit Robin Bonny erhält das Swiss Space Museum ein Vorstandsmitglied, das Wissenschaft, Technik und Begeisterung vereint. Seine Expertise, seine Energie und sein Blick für die Zukunft werden das Museum in den kommenden Jahren bereichern.
Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit – und darauf, gemeinsam mit ihm noch tiefer ins Universum einzutauchen.