Happy Anniversary, Claude Nicollier!

Vor 25 Jahren, am 31. Juli 1992, startete der Schweizer Astronaut zu seinem ersten Weltraumflug. An Bord der Raumfähre Atlantis hob Nicollier zusammen mit seinen Kollegen in Florida von Startplatz ab und verbrachte mehr als eine Woche im All.

Sts-46_crewDie 49. Space-Shuttle-Mission, die STS-46, begann mit einem Bilderbuchstart am 31. Juli 1992 (Video). An Bord war unter anderem der Schweizer Claude Nicollier. Bereits 15 Jahre zuvor, am 22. Dezember 1977, trat Nicollier ins Astronauten-Corps der ESA ein. Neben Claude Nicollier war mit Franco Malerba auch zum ersten Mal ein Italiener mit an Bord.

Die beiden Hauptziele der Mission waren das Aussetzen der frei fliegenden Experimente-Plattform EURECA (European Retrievable Carrier) sowie das Experiment TSS (Tethered Satellite Systems). EURECA war eine wiederverwendbare Plattform, die über 70 Experimente enthielt. Claude Nicollier setzte die Plattform mit dem Greifarm des Shuttles aus – einen Tag später als geplant, da es Probleme mit dem EURECA-Computer gab. Schliesslich klappte aber alles, und die EURECA blieb während rund eines Jahres in der Erdumlaufbahn und wurde schliesslich zur Erde zurückgebracht. Heute kann die originale EURECA-Plattform übrigens im Verkehrshaus in Luzern bestaunt werden. Im Video unten spricht Claude Nicollier über das Aussetzen der Plattform (ab Minute 2:00).

Als Folge der Verzögerung wurde der STS-46-Flug übrigens um einen Tag verlängert. Nach dem erfolgreichen Aussetzen von EURECA folgte das Space Tether-Experiment TSS (Video). TSS war ein rund 500 Kilogramm schwerer Fesselsatellit, der an einem 20 Kilometer langen Stahlkabel vom Shuttle entfernt im Raum schweben sollte. Damit wollte man zeigen, dass so elektrische Energie gewonnen werden kann.

sts-46-alternative-crew-photoAllerdings blieb das Kabel zum Satelliten nach rund 260 Metern stecken. Damit konnten praktisch keine Ergebnisse erzielt werden. Mehrere Tage lang versuchte die Crew, den Satelliten frei zu bekommen. Allerdings gelang dies nicht, sodass der Satellit wieder in die Ladebucht des Space Shuttle zurückgeholt, zur Erde zurückgebracht und in der späteren Mission STS-75 (eine weitere Mission mit Claude Nicollier) wieder ins All mitgenommen. Abergläubige Menschen könnten es als Omen sehen, dass die Crew auf einem alternativen Mannschafts-Foto sich mit dem TSS einen Scherz erlaubte (siehe Bild).

Während der Mission gab es eine Live-Schaltung zwischen Claude Nicollier und dem damaligen Bundesrat Adolf Ogi. Der Ausruf «Freude herrscht, Monsieur Nicollier!» dürfte noch vielen Leuten in Erinnerung sein.

Am 8. August 1992 landete die Atlantis schliesslich im Kennedy Space Center in Florida. Schauen Sie sich dazu das Video an.

Das Team des Swiss Space Museums gratuliert Claude Nicollier zu seinem Jubiläum und ist stolz, dass der Schweizer Astronaut dem Board of Advisors angehört.

 

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