Astro-Teddy des Swiss Space Museums auf Zero-G-Flug

An der Fantasy Basel im Mai 2024 hatte das Swiss Space Museum das Vergnügen, Nikolaus J. Kuhn, Professor für Physiogeographie und Umweltwandel an der Universität Basel, auf der Space Stage zu begrüssen. Als Veteran von zehn Parabelflügen in drei verschiedenen Flugzeugen präsentierte er nicht nur ein spannendes Referat über die einzigartigen Forschungsbedingungen auf dem Mars, dem Mond und in der Schwerelosigkeit, sondern hatte auch ein tolles Mitbringsel im Gepäck.

Die Offerte kam Anfang Jahr aus heiterem Himmel. Prof. Nikolaus J. Kuhn von der Universität Basel erzählte Guido Schwarz vom Swiss Space Museum vom bevorstehenden Zero-G-Flug, auf dem Kuhn wissenschaftliche Experimente durchführen würde. «Wenn ihr ein Maskottchen habt, dann nehmen wir dieses gerne mit auf unseren Forschungsflug im ‚Vomit Comet’». Schwarz musste nicht lange überlegen. Denn schon seit Wochen sass auf dem Bücherregal in seinem Büro der Astro-Teddy des Swiss Space Museums und schaute ihn erwartungsvoll an.

Mehrere Wochen später verstaute Kuhn den Astro-Teddy in seinem Gepäck und reiste mit seinem Forschungsteam in die USA. Am 25. April hob die speziell umgerüstete Boeing 727 der Zero G Company in Fort Lauderdale ab.

Im Einsatzgebiet angekommen, nahmen Nikolaus J. Kuhn, Brigitte Kuhn und Wolfgang Fister die Experimente in Angriff. «Wir haben einen Versuch zum Fliessverhalten von Wasser unter verringerter Gravitation, also dem Mars, durchgeführt», erklärt Nikolaus J. Kuhn. «Wir wollen damit Modelle zur Vorhersage der Hydraulik von Fliessgewässern auf dem Mars verbessern.» Mit den Erkenntnissen aus den Experimenten will das Team herauszufinden, wieviel Abfluss in den Flussbetten, die vor 3 bis 4 Milliarden Jahren auf dem Mars entstanden sind und die wir heute noch aus dem Orbit sehen, einmal geflossen ist.

Insgesamt 30 Parabeln flog die Maschine der Zero G Company; 10 Parabeln mit reduzierter MArs-Gravitation, 10 mit Mond-Gravitation und 10 mit Schwerelosigkeit.

Hier ist der Astro-Teddy des Swiss Space Museums während einer der schwerelosen Phasen zusammen mit Nikolaus J. Kuhn, Brigitte Kuhn und Wolfgang Fister zu sehen. (Bild: Paul Gramaglia, Zero G)

Im Lauf der Mission wurde der Teddy auf den Namen «Claude» getauft – in Anlehnung an den Schweizer Astronauten Claude Nicollier, der während seiner vier Space-Shuttle-Missionen insgesamt mehr als 42 Tage in der Schwerelosigkeit verbracht hat. Im Vergleich dazu ist der Astro-Teddy mit 30 Parabeln ein Greenhorn. Aber er hat – im Vergleich zu den meisten Leserinnen und Lesern – sowohl Mond-und Mars-Gravitation als auch Zero G erlebt und kann nun von grösseren Abenteuern träumen!

Wieder am Boden schickte Nikolaus J. Kuhn das untenstehende Foto ans Swiss Space Museum mit der Bemerkung: «Claude hat seinen Job erstklassig erledigt!»

«Claude» und das Forschungsteam nach den erfolgreich durchgeführten Experimenten an Bord der Maschine der Zero G Company. (Bild: Nikolaus J. Kuhn, Universität Basel)

Vielen Herzlichen Dank an Nikolaus J. Kuhn und sein Team, dass unser SSM-Maskottchen mitfliegen durfte!

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